E-Dienstwagenflotten | Von gefühlten und echten Eintritts- und Nutzungshürden bei der E-Mobilität

Während Politik und Wirtschaft wöchentlich neue Pläne und Zukunftsvisionen zur Elektromobilität postulieren, fällt es vielen Unternehmen schwer, ihre Dienstwagenflotten auf reine E-Fahrzeuge umzustellen. In der Arbeitsgruppe „e-Company Car“ untersuchen wir gemeinsam mit unseren Partnerfirmen Acondas und Acterience sowie eMobility-Experten aus der Industrie Eintritts- und Nutzungshürden bei der Einführung und dem Betrieb von E-Dienstwagenflotten. Darauf aufbauend erarbeiten wir gezielt Lösungsansätze auf Unternehmensebene.

Seit Oktober 2020 haben wir in virtuellen Workshops und Interviews zahlreiche Hürden identifiziert und diskutiert. In einer weiteren virtuellen Arbeitssitzung haben wir im Juni 2021 die einzelnen Hürden auf Unternehmensebene aus Sicht unterschiedlicher „Betroffener“ zusammengefasst und priorisiert:

  • Der Nutzer eines e-Dienstwagens hat zunächst einen hohen Informations- und Aufklärungsbedarf
  • Die Nutzung eines e-Dienstwagens erfordert radikale Verhaltensänderungen, beispielsweise bei den Fahrgewohnheiten oder beim Laden des Fahrzeugs
  • Für den Flotten- oder Fuhrparkmanager stellen die Identifikation der Nutzer- und Ladeprofile innerhalb der Flotte sowie der Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur wesentliche Herausforderungen dar
  • Nicht zuletzt sind auch unterstützende Unternehmensfunktionen und -prozesse von der Einführung eine e-Dienstwagenflotte betroffen, beispielsweise im Rahmen der Gesamtkostenkalkulation von e-Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur oder der Abrechnung von Stromkosten
  • Außerhalb des Unternehmenskontextes stellen die Schnittstellen zu einer Vielzahl von Dienstleistern sowie die sich häufig ändernden politischen Rahmenbedingungen weitere nicht zu vernachlässigende Herausforderungen bei der e-Transformation der Flotte dar

 

Im Zuge der zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Aufmerksamkeit beim Thema Elektromobilität werden sich bis Ende 2022 einige der Hürden vermindern oder bereits ganz auflösen. Das rasch wachsende Angebot an Elektrofahrzeugen sowie der Ausbau eines öffentlichen Netzwerks an Ladeinfrastruktur helfen dabei, Vorbehalte gegen Elektrofahrzeuge abzubauen und für die Unternehmen den Umstieg auf eine elektrifizierte Dienstwagenflotte zu erleichtern. Für längerfristig bestehende Hürden identifizierte unsere Expertenrunde erste Ansätze, wie diese abgebaut werden könnten:

  • Emotionale Hürden und eine mangelnde Bereitschaft zur Verhaltensänderung beim Nutzer können durch einen systematischen Change-Ansatz inklusive Anreizregelungen abgebaut werden
  • Für (technische) Fragen rund um Nutzung und Laden von e-Fahrzeugen eignet sich ein unternehmensweit einheitliches, standardisiertes Regelwerk in Form einer e-Car Policy
  • Die Rolle des Flottenmanagers verändert sich („innovativer Flottenmanager“): sie entwickelt sich zur zentralen Anlaufstelle im Unternehmen für alle Fragen rund um Anschaffung, Nutzung und Abrechnung von e-Dienstwagen und begleitender Ladeinfrastruktur

 

Mit diesen ersten Lösungsansätzen im Gepäck geht es nach der Sommerpause in unserer Arbeitsgruppe „e-Company Car“ weiter. Das nächste Etappenziel ist die weitere Ausarbeitung von Lösungshypothesen, bevor wir im Oktober auf dem Euref-Campus in Berlin einen ganzheitlichen Lösungsansatz für die identifizierten Einstiegshürden erarbeiten werden. Wenn Sie Fragen zu Receeda, unseren Arbeiten im Bereich eMobility und Nachhaltigkeit oder unserem Beratungsansatz haben, nehmen Sie sehr gerne Kontakt zu uns auf: info@receeda.com